Orgelspiel in der Adventszeit

Wie in der Fastenzeit, so wird auch in der Adventszeit die Orgel bewusst zurückhaltender erklingen, um dem Charakter der Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest auch musikalisch gerecht zu werden.

In der „Grundordnung des Römischen Messbuchs" (GORM) heißt es dazu in Abschnitt 313: „Im Advent sind die Orgel und andere Musikinstrumente mit jener Zurückhaltung einzusetzen, die dem Charakter dieser Zeit entspricht, so dass die volle Freude über die Geburt des Herrn nicht vorweggenommen wird."

Das bedeutet in der Praxis, dass der Einzug in dieser Zeit eher "gedämpft" gespielt wird, die Liedvor- und nachspiele schlichter gehalten werden, für die Kommunionmeditation vornehmlich 8'-Flötenregister Verwendung finden und der Auszug durchaus auch mal meditativ mit einem markanten Soloregister gespielt werden darf. „Halleluja" sowie „Sanktus" erklingen jedoch weiterhin mit der nötigen Feierlichkeit.

Eine Ausnahme vom oben Genannten wird für uns der 1. Advent sein, wo wir das neue Kirchenjahr mit entsprechendem Orgelklang begrüßen werden.

Achten Sie daher vielleicht einfach einmal bewusst auf die musikalischen Veränderungen in diesen Wochen vor Weihnachten, die eine gewisse Schlichtheit in das Orgelspiel hineinbringen, um dann in der Christmette - und somit am Ende dieses Weges - die „Königin der Instrumente" wieder in vollem Umfang erstrahlen zu lassen.

 Michael Bielefeld

Organist in "Sankt Marien" Volkmarsen