18.12.2015 Familie Jakob, Michaeliweg 2
Guten Abend ihr kleinen und großen Leute,
Eva und Klaus begrüßen euch heute.
Kommt alle herbei, lasst uns beginnen,
und gemeinsam ein Adventslied singen:
Albert Schweitzer war nicht nur Arzt und Wohltäter, er hat auch Geschichten aufgeschrieben.
Klaus erzählt uns heute eine davon:
„Ein himmlisches Märchen“
In einem Kloster wohnte ein kleiner Heiliger. Gerade als er das Geschirr abwusch, kam ein Engel zu ihm um ihn in die Ewigkeit zu holen. „Sieh her,“ sprach der kleine Heilige, „es ist noch so viel zu tun. Kann die Ewigkeit vielleicht noch ein wenig warten?“ Huldvoll, eben nach Engelsart, antwortete der Engel: „Ich werde sehen, was sich tun lässt“ und verschwand.
Der kleine Heilige wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Wieder erschien der Engel. Dieses Mal war die Gartenarbeit noch nicht getan. Und beim nächsten Mal pflegte der kleine Heilige gerade hingebungsvoll einen Schwerkranken. Jedesmal bat er den Engel: „Kann das mit der Ewigkeit nicht noch ein bischen warten?“
Und immer verschwand der Engel mit einem Lächeln.
Eines Abends zog sich der kleine Heilige nach einem langen Tag in seine Klosterzelle zurück. Er dachte an den Engel und fühlte sich plötzlich schrecklich alt und müde. „O Herr“, sprach er, „könntest du deinen Engel doch jetzt noch einmal schicken, er wäre mir sehr willkommen.“ Kaum gesagt, stand der Engel schon da.
„Wenn du mich noch nimmst“, sagte der kleine Heilige, „so bin ich nun bereit, in die Ewigkeit einzugehen!“
Der Engel blickte den kleinen Heiligen wieder nach Engelsart weise und huldvoll an und sprach:
„Was glaubst du wohl, wo du die ganze Zeit schon gewesen bist?“
Für die Kinder hatte Eva noch Wunschzettel zum Ausmalen und das kleine Gedicht von
(©) Elke Bräunlin: „Der kleine Weihnachtsabendsstern“
Nachher standen alle Gäste bei Heißgetränk, Plätzchen und Laugengebäck noch eine Weile zusammen und plauderten.
Zur Geschichte:
Ein himmlisches Märchen (Geschichten und Gedanken von Albert Schweitzer)
© 2012 Verlag am Eschbach der Schwabenverlag AG, 79427 Eschbach/Marktgräflerland
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Ihr Martin Fischer, Pfarrer
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