14. Dezember 2016
18:00 Uhr Evangelische Kirchengemeinde, Kasseler Straße 5
Trotz großer Baustelle begrüßte uns die evangelische Pfarrerin, Frau Holk, an einem der neu eingebauten Fenster des Pfarrhauses.
Heute sangen wir viele Lieder zum „Licht“. Und vom Licht einer Kerze handelte auch die Geschichte:
„Die Kirchenmaus und die Bienenwachskerze“ *)
Die arme Kirchenmaus lebte in einer großen, aber sehr kalten Kirche. Leider gab es nur wenig zu fressen. Deshalb fiel es der kleinen Maus gleich auf, als eines Tages in der Adventszeit ein süßer Honigduft durch die Kirche zog.
Sie folgte ihrer Nase und landete vor einer großen Bienenwachskerze. “Du riechst aber gut,“ sagte das Mäuschen.
„Und wie ich erst leuchte!“ entgegnete die Kerze.
„Oh,“ sagte das Mäuschen, „kannst du nicht mal nur für mich leuchten? Wenn ich in der Kirche bin, sind schon immer alle Lichter aus.“
Eines Abends behielt die Kerze heimlich einen kleinen Funken Glut in ihrem Docht. Angefacht von einem Luftzug fing sie wieder an zu brennen. Nur für das kleine Mäuschen ganz allein. Das war sehr schön. Ihm wurde wohlig warm.
Das kleine Mäuschen saß lange bei der brennenden Kerze und genoss diese Nacht.
Doch plötzlich erschrak das Mäuschen. “Oh je, du bist ganz klein geworden!“.
Da begann die Kerze zu erzählen: „Glück ist brennen und vergehen. Wäre ich eine große Bienenwachskerze geblieben, hätten wir nicht diese schöne Zeit miteinander verbracht.
Ohne mein Leuchten wäre es kalt und dunkel. Ich verschenke mich an dich, damit du glücklich bist!“
Bevor die Kerze verlosch, strahlte sie nochmals besonders hell. Ihr Lichtschein fiel auf das Gesicht des gekreuzigten Jesus, der aus Holz geschnitzt am Altar hing. Fast war es der Kirchenmaus so, als habe er gelächelt.
Auch später ging es der kleinen Maus oft so, dass sie in stillen Augenblicken diesen Jesus anschaute, wenn ihr die Bienenwachskerze in den Sinn kam und ihr wieder der Satz einfiel:
„Ich verschenke mich an dich, damit du glücklich bist!“
Von einem flackernden Kerzenlicht
handelte auch das Gedicht,
das Frau Lötzerich uns vortrug.
In der Kirche hatten die „großen Kirchenmäuse“ für uns liebevoll
heiße Getränke und kleine Knabbereien vorbereitet.
*) Autor der Geschichte: Michael Pfeiffer (Veröffentlicht 1987 in Ausgabe 52 der Zeitschrift „Der Jugendfreund“)
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Ihr Martin Fischer, Pfarrer
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